Strände AlgarveStrand Amado – das Surferparadies an der Westküste der Algarve
15. Mai 2018
Viele Wellen, viel Strand, viele Dünen. Der Strand Amado bei Carrapateira im Südwesten Portugals ist ein Superlativ – und deswegen auch gut besucht in der Hauptsaison. Surfer tummeln sich dichtgedrängt im Wasser und müssen meist nicht lange auf die geeignete Welle warten – egal ob Anfänger mit Surfschulen oder Fortgeschrittener. Wer sich hier mit Neoprenanzug in den Atlantik stürzt wird Spaß mit seinem Brett haben.
Aber auch für die Badegäste ohne Neopren, sondern klassich in Bikini und Badehose, ist der Strand eine Reise wert. Sie beginnt bei Carrapateira – gelegen zwischen Alejezur und Vila do Bispo.
Über eine schmale Teerstrasse erreichen die Fahrer nach fünf Minuten die kostenlosen Parkplätze hoch oben auf den Dünen. Bunte Busse, Jeeps, Wohnmobile – viele Surfer haben sich diesen unter den vielen Stränden der Algarve ausgesucht für ihr Quartier, um bei perfekten Surfbedingungen gleich ins Wasser zu springen.
Amado ist ein Logenplatz bei Sonnenuntergang
Aber auch die Sicht von hier oben ist wunderbar. Der Hang fällt steil ab, die Dünen fallen ins Meer, der lange Sandstrand Amado liegt versteckt tief unten, der Atlantik scheint grenzenlos. Am Abend hat man von diesem Parkplatz einen herrlichen Ausblick, wie die Sonne vor der Südwestküste Europas im Meer versinkt.
Versorgt von einem kleinen Wagen mit Snacks und Getränken, geschmückt von den kleinen Kunstwerken der Hippies, die ihre Ketten, Ringe, Anhänger und Ohrringe, feilbieten, gebräunt von der Sonne Portugals und trainiert von den Wellen des Atlantiks – und die haben es in sich. Im Badebereich sind deshalb Rettungsschwimmer stationiert. Die Gezeiten-Tabelle gibt genauere Auskunft.
Kinderfreundlicher Strand Amado
Es gibt aber auch ruhigeren Badespass für die Kleinen am Strand Amado: Wenn sich bei Ebbe das Wasser zurückzieht, bilden sich kleine Seen an dem weitläufigen Sandstrand. Leicht gewärmt von der Sonne, bilden diese ideale wellenfreie Planschbecken für die Kinder.
Bei Nord- und Nordwestwind wird es jedoch ziemlich frisch an diesem Strand. Etwas Schutz vor dem Wind und dem Sand kann man an den steilen Felswänden am Strand Amado finden. Aber hier ist die Gefahr vor herunterfallenden Gesteinsbrocken groß. Aufgepasst also!
Wandern am Praia Amado
Surfen, Baden, Planschen, am Strand spazieren gehen – wem die Liste der Aktivitäten am Strand Amado aber nicht reicht, der hat noch eine Option. Eine sehr lohnenswerte – eine Rundwanderung von drei Stunden über einen Teil des Trilho dos Pescadores, dem Fischerpfad.
Dieser Wanderweg ist Teil der Rota Vicentina und zieht sich vom Cabo de São Vicente bei Sagres die Südwestküste Portugals hinauf bis Porto Covo. Der Rundwanderweg bei Carrapateira ist eine Verlängerungsoption des Weitwanderweges und lohnt sich auch für einen Tagesausflug.
Startpunkt ist eigentlich der kleine Ort Carrapateira mit seinen weiß gekalkten Häuschen, der markanten und zum Wohnhaus umgebauten Windmühle hoch oben auf einem Hügel, den kleinen Cafés, Restaurants am beschaulichen Dorfplatz und den Surfshops. Aber natürlich ist alternativ auch der Parkplatz am Amado-Strand als Ausgangspunkt für die Wanderung möglich.
Auf dem Trilho dos Pescadores bei Amado
Von Carrapateira aus führt der Weg zunächst vorbei an Ziegen- und Kuhwiesen. Dann wird es schattiger im Wald zwischen hohen Bäumen und Büschen. Die einheimische Vegetation wird dann durch dichten Eukalyptus abgelöst. Sofort wird deutlich, wie stark die Monokultur den Wald verändert. Am Boden wächst nichts mehr, der Baum braucht alle Nährstoffe und das Wasser für sich.
Nach einem Anstieg über die Dünen nähert man sich dem Strand Amado von Süden her. Von einem Ort, wo nur wenige Badende und Surfer hinkommen, aber es lohnende Ausblicke auf die Küste gibt.
Nach einem Café bei bester Aussicht am kleinen Snackwagen hoch über dem Strand, geht die Wanderung weiter in Richtung Norden. Immer an der Steilküste entlang. Der Weg ist auch kinderwagentauglich, fester Untergrund, breite Wege.
Felsen, Störche, Sandstrände rund um Carrapateira
Immer wieder gibt es Aussichtsplattformen nah am Abgrund. Sie sind über befestigte Holzstege mit Geländer erreichbar. Von hier oben sieht man, wie sich die Wellen des Atlantiks langsam in Portugals Festland hineingraben, Felsen dem Wasser nachgeben und ins Meer stürzen. Störche lieben die zerklüftete Steilküste und bauen sich ihre Nester in spektakulärster Lage hoch über der Brandung.
So geht es begleitet von einer einmaligen Aussicht die Küste entlang, bis der Pfad schmaler wird und leicht abfällt. Um eine Kurve herum, bietet sich plötzlich ein neues Bild. Der Praia da Bordeira von Carrapateira. Ein riesiger Sandstrand, der sich bis weit ins Hinterland zieht. Ein Familienparadies mit weniger Strömung und Wellengang wie der Strand Amado.
Wer den Strand erreichen möchte, muss über einen kleinen Fluss überqueren, in dem sich Meer- und Süsswasser mischen. Schnell Schuhe aus und durchwaten, dann die Füße im weichen Sand trocknen lassen.
Der Wanderweg geht am anderen Ende des Strandes weiter – nun quer durch die Dünen. Das Waten durch den teils tiefen Sand ist beschwerlich. Aber es sind völlig andere Pflanzen und Blumem zu entdecken als zuvor auf der Strecke. Zum Beispiel der Tomilho Bela Luz, ein endemischer Thymian.
In Carrapateira selbst kann zur Belohnung nochmal eingekehrt werden. Vielleicht gibt es auch Schnecken….Bom apetite!