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Porto – dem Portwein auf den Spuren

Wer Porto besucht, sollte einen Tag dem berühmtesten Kind der Stadt widmen – dem Portwein. Keine andere Handelsware hat das Gesicht von Porto mehr geprägt als der Portwein. Portwein gehört zu Porto und Portugal wie die Queen zu England oder wie das Bier zu den Bayern. Wer einen Städtetrip nach Porto macht, sollte dem Portwein mindestens einen Tag widmen. Möglichkeiten dazu gibt es reichlich.

Ein guter Startpunkt für die Portweintour ist die Ribeira von Porto, gleich unterhalb der Ponte Luís I (Ludwig I Brücke). Von Portos Ribeira starten viele der etwa einstündigen Sechs-Brücken Bootstouren auf dem Douro. Alternativ kann man die Bootstour vom Douro-Ufer in Gaia starten. Dazu überquert man zu Fuß die zweistöckige Ponte Luís I auf der unteren Ebene. Nach wenigen Minuten auf der anderen Douroseite in Gaia angekommen, warten schon die Ticketverkäufer.

Die Sechs-Brücken-Bootsfahrt auf dem Douro (o Cruzeiro das 6 Pontes)

Eine Sechs-Brücken-Bootsfahrt (Cruzeiro das 6 Pontes) auf dem Douro ist den interessierten Portwein-Besuchern wärmstens zu empfehlen. Zum einen finden die meisten dieser Bootstouren auf den historischen Schiffstyp Rabelo statt. Auf den Rabelos wurde bis 1964 der Portwein vom oberen Douro-Tal in Fässern nach Porto verschifft. Die größten Rabelos fassten dabei bis zu 1000 Fässer. Zum anderen bietet die Cruzeiro das 6 Pontes einen wundervollen Blick auf Portos Altstadt und natürlich auf die Portweinhäuser, die sich am linken Douroufer in der Stadt Gaia (Vila Nova de Gaia) vor Jahrhunderten ansiedelten und dort noch heute ihren Geschäften nachgehen.

„Mehr Portwein als in Gaia findet man nirgendwo sonst auf der Welt. Gaia ist der Nabel der Portweinwelt.“

Bei der Sechs-Brücken-Bootsfahrt bekommt man zudem reichlich Informationen zu den sechs Brücken die bei Porto den Douro überspannen. Die Fahrt mit dem Rabelo auf dem Douro dauert eine knappe Stunde und man fährt fast bis zur Douromündung in den Atlantik. Die Cruzeiro das 6 Pontes gibt es auch mit deutschsprachigen Informationen, was aber kein Standard ist. Vor dem Kauf eines Tickets ist es ratsam, sich über die Sprachkenntnisse an Board des Rabelos zu erkundigen.

Tipp für Porto

die Bootsfahrt sollte man am besten am Vormittag, oder auch in den späteren Abendstunden machen. So entkommt man der größten Mittags- und Nachmittagshitze und auch den Touristenströmen. Eine Sechs-Brücken-Bootsfahrt kostet 12,5 Euro (stand April 2015). Wer den Besuch des Palácio da Bolsa (Alte Börse Porto) plant, der kann sich dort auch ein Kombiticket holen. Für das Kombi-Ticket Palácio da Bolsa mit Bootsticket zahlt man dann 14,5 Euro. So spart man zum einfachen Preis der Tickets 5,5 Euro. Wer zudem eine Stadtrundfahrt mit dem Touri-Bus plant, kann im Palácio da Bolsa ein Dreifach-Ticket kaufen, welches dann 21 Euro kostet. In diesem Dreierpaket spart man so mindestens 8 Euro, im Vergleich zum Einzelticketpreis.

Besichtigung eines Portweinkellers in Gaia

Nach der Bootstour kann es dann zum Besuch in einen Portweinkeller gehen. Die großen und bekannten Portweinhäuser haben alle einen Sitz mehr oder weniger in der Nähe der Uferpromenade von Gaia. Darunter die großen Portweinhäuser Calém, Sandeman, Offley, Porto Cruz oder auch Taylor’s. Die Auswahl an Portweinhäusern ist groß. Ein Auswahlkriterium sollte auf jeden Fall das Vorhandensein und der Besuch des Portwein-Kellers sein. Von einer Portweinprobe mal ganz abgesehen.

Portweinhäuser mit einem zu besichtigenden Keller sind Taylor’s, Offley oder Grahams. Die Führung bei Taylor’s kostet fünf Euro und gilt als eine der besten Führungen. Die gut geschulten Guides von Taylor’s bieten die Führungen in den Sprachen Portugiesisch, Englisch, Französisch, Spanisch und seltener auch auf Deutsch an. Wer sicher sein will, an einer Führung auf Deutsch teilzunehmen sollte sich besser vorher informieren (www.taylor.pt). Ein Besuch bei Taylor’s beinhaltet die geleitete Führung durch den sich in Betrieb befindlichen Portweinkeller und die Verkostung von drei Portweinen: einen White Port, einen Ruby Port und einen Tawny Port. Die Führung selbst dauert bei Taylor’s etwa eine Stunde.

Der Portweinkeller von Taylor’s befindet sich etwa 200 Meter von der Avenida Diogo Leite entfernt in der Rua do Choupelo 250. Man muss dafür einen kleinen Aufstieg in Kauf nehmen, der aber mit einem schönen Blick auf Porto und den Douro belohnt wird. Wer möchte, kann dann beim Abstieg noch bei Offley oder Ramos Pinto einen kleinen Boxenstop einlegen und die Portweine dort inspizieren. Nach der Portweinführung kann man sich in einem der vielen Restaurants am Douro-Ufer von Gaia stärken. Wem hier der Trubel etwas zu viel wird, der findet in den dahinterliegenden Straßen reichlich Alternativen, die dazu häufig preiswerter sind.

Tipp für die Portweinführung

Führungen bei Taylor’s finden auf Deutsch deutlich unregelmäßiger statt als auf Englisch oder Spanisch. Besser vorher informieren. Englische Führungen finden häufig in großen Gruppen mit lautem Publikum statt, das sehr gerne Selfies mit sich und den Fässern schießt und insbesondere an Superlativen interessiert ist. Der Selfie-Besucher hat in der Regel nur zwei Fragen: welcher ist der teuerste Portwein und welcher ist der Beste? Eine besonders informative Führung zum Thema Portwein bekommt man im Instituto dos Vinhos do Porto.

Eine sehr guten allgemeinen Überblick zum Thema Portwein bekommt Ihr mit einem Klick auf diesen Artikel.

Von Gaia zu Fuß zurück nach Porto

Seine Rückkehr nach Porto sollte man dann zu Fuß auf der zweiten Etage der Ponte Luís I machen. Die obere Ebene der Brücke erreicht man zu Fuß oder mit der Seilbahn von Vila Nova de Gaia (Teleférico de Gaia). Die einfache Fahrt mit der Seilbahn kostet für Erwachsene 5 Euro. Man bekommt dafür einen schönen Blick über die Gaias Uferpromenade und die Altstadt von Porto. Die Fahrt dauert etwa fünf Minuten, startet am unteren Ende der Avenida Diogo Leite und endet beim Jardim do Morro. Der Jardim do Morro ist eine kleiner Park, der gleich neben dem Mosteiro da Serra do Pilar liegt. Vom Jardim do Morro aus hat man einen traumhaften Blick auf Porto. Bäume und Palmen bieten reichlich Schatten und laden zu einer Pause oder einem Nickerchen nach den Besichtigungen ein.

Vom Jardim do Morro nimmt man dann die Metro von der gleichnamigen Station zurück nach Porto. Oder noch besser, man geht zu Fuß über die Brücke Luís I zurück nach Porto. Was man vormittags bei der Sechs-Brücken-Bootstour vom Rabelo-Schiff aus fast auf Meereshöhe bewundern konnte, zeigt sich dann über die Brücke spazierend ebenso eindrucksvoll von oben.

Tipp für Porto

Wer nach der Portweintour noch Lust und freie Kapazitäten hat sollte den Tag in der Bar Guindalense Futebol Clube ausklingen lassen. Wenn man auf der zweiten Ebene aus Richtung Gaia über die Ponte Luís I kommt, geht man bis zum Praça Batalha und biegt dort angekommen scharf rechts wieder in Richtung Douro ab. Man folgt der historischen Stadtmauer (Muralha Fernandina) etwas abwärts. Die Bar befindet sich dann auf der rechten Seite. Die Bar Guindalense Futebol Clube ist eine Studentenkneipe mit entsprechend fairen Preisen und Ambiente. Der Blick von der Terrasse auf die Stadtmauer, den Douro und die Brücke Luís I ist sensationell. Die Bar ist gut versteckt, wenig bekannt und deswegen auch sehr chillig. Locker bleiben, wird hier groß geschrieben….

2 thoughts on “Porto – dem Portwein auf den Spuren

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