Angola-Theater
Miguel K. quer Justiça – Theaterpremiere in Angola

Das Theaterstück "Miguel quer Justiça" basiert auf der Novelle "Michael Kohlhaas" von Heinrich von Kleist. Das Stück feiert im Juli Premiere in Luanda, der Hauptstadt von Angola. © Neumann

Das Theaterstück „Miguel quer Justiça“ basiert auf der Novelle „Michael Kohlhaas“ von Heinrich von Kleist. Das Stück feiert im Juli Premiere in Luanda, der Hauptstadt von Angola. © Neumann

Theater und die Länder im portugiesischen Afrika – das ist die Welt von Jens Vilela Neumann. Der deutsche Theaterregisseur aus Berlin arbeitet mit den unterschiedlichsten Darstellern in den verschiedensten Ländern und Kontexten. In Mosambik führte er u. a. mit professionellen Schauspielern in portugiesischer Sprache die Stücke „Rui o Rei da Rua“, „A Visita da Velha Senhora“ und „Identidade de um romance danado“ auf.

Theaterpremiere in Angola: Derzeit arbeitet Neumann in Angola mit dem angolanischen Autor José Eduardo Agualusa zuammen. Das Theaterstück „Miguel K. quer Justiça“ (Miguel K. möchte Gerechtigkeit) basiert auf der Novelle von „Michael Kohlhaas“ von Heinrich von Kleist.

Post aus Angola:

Neumann: „ganz herzliche Grüße aus Angola – für mich ein neues Land, neue Leute und ein kleines aber sehr lebendiges, alternatives Theater haben mich für 4 Wochen voll in beschlag genommen und den Afrikaner in mir wieder auferstehen lassen. Am Donnerstag ist die Premiere von „Miguel K. quer Justica“ einer Adaption von Kleist Novelle „Michael Kohlhaas“  durch den angolanischen Schriftsteller J.E. Agualusa! Die Proben haben eine Menge Spaß gemacht, wie schon in Mosambik gibt es hier sehr viel Talent und auch Professionalität in den Künsten.

Die Thematik des Stückes: Rechtsstaatlichkeit, Gerechtigkeit, Selbstjustiz und Korruption sind hier ein heißes Eisen (hier herrscht ein stark autoritäres Präsidialsystem) und es gabt zahlreiche Diskussionen, Auseinandersetzungen … hier ist die Stimmung doch einiges explosiver als in Mosambik – die Unterschiede zwischen Arm und Reich sind einfach noch extremer in diesem Land voller Öl und Diamanten und einem blutigen Bürgerkrieg der erst 2002 endete.

Neben den Proben war vorallem die Tage besonders schön, in denen wir die Stadt verlassen haben um für des Theaterstück 7 Kurzfilme zu drehen – so konnte ich noch mehr von Land und Leuten erleben – was ich ja so sehr liebe! Es gibt kaum Tourismus hier (auch weil Luanda zu den teuersten Städten der Welt gehört) und das Land ist voller Natur Attraktionen von denen niemand weiß (was ja vielleicht auch gut ist). Donnerstag ist dann Premiere und dicke Party, Freitag vorerst die letzte Show, dann die Heimreise. Um grande abraço – aus Angola!“ Mehr Informationen zu Jens Vilela Neumann gibt es hier.

Der Trailer zum Stück:

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