Wirtschaft-Mosambik
Trotz Musterstaat-Image: Krise in Mosambik

Armut trotz Rohstoffboom

@miriameckert

Mosambik galt lange als Musterstaat: Nach über anderthalb Jahrzehnten Bürgerkrieg gelang dem Land der friedliche Übergang zur Demokratie. Dank enormer Vorkommen von Gas und Kohle wächst die Wirtschaft kräftig. Doch vom Rohstoffreichtum profitieren nur wenige; Mosambik gehört noch immer zu den ärmsten Ländern der Welt. In der Bevölkerung wächst deshalb der Unmut, auch der Konflikt zwischen den ehemaligen Bürgerkriegsparteien flammt wieder auf. Die oppositionelle Renamo wirft der Regierungspartei Frelimo vor, ihre politische und wirtschaftliche Macht zu missbrauchen. Im Oktober hat die Renamo das 21 Jahre alte Friedensabkommen mit der regierenden Frelimo-Partei aufgekündigt. Renamo-Chef Afonso Dhlakama und Renamo-Sprecher Fernando Mazanga begründeten dies mit einem Angriff auf das Hauptquartier der Partei am Gorongosa-Nationalpark.

Die Bevölkerung hofft, dass der Konflikt zwischen Frelimo und Renamo nicht wieder in einen Bürgerkrieg eskaliert. © dmgint.de

Krise in Mosambik: Die Bevölkerung hofft, dass der Konflikt zwischen Frelimo und Renamo nicht weiter eskaliert. © dmgint.de

Regionalwahlen am 20. November

Es blieb nicht bei Worten: Nachdem die Armee Ende Oktober das Hauptquartier der Renamo einnahm, erklärte diese das Friedensabkommen von 1992 für beendet. Bei Gefechten und Angriffen wurden mehrere Menschen getötet. Vor den Regionalwahlen am 20. November droht weitere Gewalt – eine Krise in Mosambik. Oppositionsführer Dhlakama droht der angeblich korrupten Regierung seit längerem mit einem neuen Bürgerkrieg. Bei dem vergangenen Bürgerkrieg – dieser begann 1975 nach der Unabhängigkeit und endete 1992 – haben rund eine Million Menschen ihr Leben verloren.

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