Wirtschaft-Portugal
Extremer Kontrast – Der Arbeitsmarkt in Portugal und Brasilien

Entlassungen in Portugal – Einstellungen in Brasilien

@miriameckert

Diese Grafiken der Wirtschaftswoche zeigen, dass die Gegensätze kaum größer sein könnten. Während der Arbeitsmarkt in Portugal sich wirtschaftlich am Abgrund der Europäischen Union bewegt, wächst der Riese Brasilien unaufhörlich weiter. Während sich die Jugendarbeitslosigkeit in Portugal auf einem Rekordhoch befindet, profitiert Brasilien von der steigenden Kaufkraft seiner jungen Bevölkerung.

Anteil der Unternehmen, die Fach- und Führungskräfte entlassen oder einstellen wollen. ©Wirtschaftswoche

Anteil der Unternehmen, die Fach- und Führungskräfte entlassen oder einstellen wollen. ©Wirtschaftswoche

Anteil der Unternehmen, die Einstellungen oder Entlassungen von Fach- oder Führungskräften planen.©Wirtschaftswoche

In Brasilien kommen laut der Studie für die der Personalberater Antal mehr als 12.000 Firmen befragt hat, auf 50 Einstellungen 40 Entlassungen. In Portugal hingegen ist das Verhältnis 43 zu 30. Eine Katastrophe für die Zukunft des Landes und den Aufbau der Wirtschaft wird der damit verbundene „Brain Drain“ sein. Die jungen Fachkräfte zieht es in andere europäische Länder wie Deutschland, oder sie wandern in die alten portugiesischen Kolonien in Afrika – nach Angola und Mosambik – oder eben nach Brasilien ab.

Dass in dieser Situation viel Sprengstoff steckt, haben mittlerweile auch die europäischen Eliten bemerkt, schreibt Andreas Freytag in der wiwo. Schuld daran sei die deutsche Lohnpolitik an der Arbeitsmarktkrise in den Krisenstaaten Irland, Italien, Spanien, Griechenland und Portugal. Während dort die Lohnkosten zwischen 12 bis 16,80 Euro liegen. In Deutschland liegt sie zwischen 27,50 und 34, 30 Euro.

IMK-Direktor Gustav Horn sagte dazu, dass Deutschland wegen der Lohnzurückhaltung der vergangenen Jahre ein Land mit hoher Wettbewerbsfähigkeit sei. „Die Kehrseite ist eine relativ schwache Entwicklung bei Löhnen und Binnennachfrage“, sagte Horn. Die deutschen Leistungsbilanzüberschüsse setzten die Partner in der EU unter großen Druck. „Und das macht es so schwer, die Krise im Euroraum zu bewältigen.“

Der gesamte Kommentar von Freytag ist hier nachzulesen.

Schreibe einen Kommentar