WM-Brasilien
Brasiliens Tatubola zieht WM-Ticket

Brasilien lädt ein Glückstier in seine Fußball-Arena. Große Erwartungen werden in das Tatubola gesetzt. Das neue Maskottchen der Fußballnation misst kaum eine Elle und ist den meisten Fans wahrscheinlich völlig unbekannt. Aber Brasiliens Tatubola ist es ein Glücksbringer. Eines der seltenen kleinen Tiere zu entdecken ist allein schon ein Glück. Lange wurden die kleinen Nager gejagt und ihre Population fast ausgerottet. Aber die Ernennung zum Glückstier der Nation gleicht einem Ritterschlag. Nach der gewonnen Auswahl wurde das Tatubola mit einem Schlag weltberühmt. Das erste große Eigentor für ein kleines anpassungsfähiges Schuppentier.

Hier erfahrt ihr mehr über das Tatubola, denn schließlich hat das Tatubola dem Blog den Namen und dem Logo das Motiv verliehen.

Das Gürteltier hat viele Namen und ist in ebenso vielen Ländern zu Hause. Vor allem in Amerika und Afrika. In Savannen, Halbwüsten und Steppen sucht es in der Nacht Ameisen und Insekten. Die Riesengürteltiere mit ihren bis zu 15 Zentimeter langen Krallen fressen auch Mäuse und Eidechsen. Das Schuppentier schützt sich mit einem dicken Panzer, der seine gesamte Körperoberfläche bedeckt. Doch die starren Knochenplatten, die nur ein Jaguar zu knacken vermag, sind erstaulich flexibel. Bei Gefahr dreht sich das Gürteltier blitzschnell zu einem Ball zusammen. Trotz seines schweren Körpers, ist das Tier auch ein guter Schwimmer –es braucht nur genügend Luft im Bauch, um nicht unterzugehen. Das Gürteltier ist ein ganz besonderer Lebenskünstler und bewohnt seit gut 66 Millionen Jahren die Erde.

Tatubola in Brasilien

So sieht das Maskottchen der COPA MUNDIAL 2014 in Brasilien aus: Tatu-Bola.

Bei Gefahr dreht sich das “Tatu” zu einem Ball, einer “Bola”, zusammen – Grund genug für die Fifa das Gürteltier zum Maskottchen für die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien zu ernennen. Drei Namen standen zur Auswahl: Amijubi, Fuleco und Zuzeco. Aber den Braslianern gefiel keiner der drei Vorschläge. Fuleco bedeutet schließlich im umgangssprachlichen Portugiesisch auch “Arsch”. Deshalb sollte das Maskottchen besser seinen volkstümlichen Namen “Tatubola” behalten, darin sind sich viele Brasilianer einig.

Armadillo in Lateinamerika und den USA

Über 20 Arten, der auf Spanisch und Englisch “Armadillos” genannten Gürteltiere, leben auf dem amerikanischen Kontinent. Der Name bedeutet “die kleinen Gepanzerten”. Wegen ihres gutschmeckenden Fleisches wurden sie lange Zeit gejagd und stark dezimiert. Die Panzer der Tiere wurden zudem als Körbe verkauft. In Peru und Bolivien werden auch “Charangos”, Zupfinstrumente, aus ihnen hergestellt. Der Export ist jedoch verboten worden. In Amerika ist das Gürteltier seit einigen Jahren wieder auf dem Vormarsch. Es wird als Heimtier gehalten, zur Schädlingsbekämpfung angesiedelt oder hilft bei der Erforschung von Impfstoffen, insbesondere gegen Lepra.

Pangolin in Mosambik

Nach einem in Mosambik verbreiteten Glauben lebt der Pangolin, auch Halakavum genannt, im Himmel und kommt zur Erde hinunter, um den Stammeshäuptlingen Nachrichten zu übermitteln. Zugleich ist das Schuppentier für viele Menschen Glücksbringer. Kein Wunder also, dass auch ein Busunternehmen, das durch das südliche Afrika fährt, “Pangolin” heißt.

Tatubola von Mahara

Die Künstlerin Mahara hat das Tatubola zu diesem Bild inspiriert. @ Mahara

“Mögen alle Gürteltiere glücklich sein” – Dies ist der Wunsch der buddhistischen Künstlerin und Comicmalerin Mahara. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Die Geschichte des Tatubolas und die unterschiedlichen Bedeutungen, die das Tier in den verschiedenen Ländern und Regionen hat, haben Mahara zu diesem wunderbaren Logo für den Blog inspiriert. Vielen Dank für das Geschenk.

Autorin: Miriam Eckert

Schreibe einen Kommentar